Entwickler Erwin ist ein introvertierter, freundlicher und cleverer Nerd. Er hat viele kreative Ideen, traut sich aber oft nicht, diese zu äußern. Er lebt in seinem eigenen Kopf.
Situation
Heute geht es darum eine Präsentation zu halten. Erwin hat wie immer einen guten Vorschlag, weiß aber nicht, wie er diesen verständlich an den Mann bringen soll.
Lauschen wir Erwins Gehirnregionen beim inneren Dialog.
Hirndialog
In der Sache des Entwicklers Erwin gegen die Herausforderungen einer bevorstehenden Präsentation, versammeln sich die verschiedenen Gehirnregionen in einem kleinen, aber feinen Winkel seines Verstandes, um Zeugnis abzulegen und ihre Argumente vorzubringen.
Vorsitzender Richter Frontallappen: „Die Verhandlung im Fall ‚Erwin vs. Seine Ideen‘ ist hiermit eröffnet. Angeklagt ist der Beschuldigte dafür, dass er seine brillanten Ideen nicht zum Ausdruck bringt. Wie plädiert der Angeklagte?“
Angeklagter Hippocampus: „Ich plädiere auf ’nervös‘, Euer Ehren!“
Staatsanwalt Amygdala: „Euer Ehren, wir müssen die Angst des Angeklagten überwinden. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass seine Ideen gehört werden!“
Verteidiger Neocortex: „Ich bitte um Nachsicht, Euer Ehren. Mein Mandant ist ein Genie, aber seine Introvertiertheit hindert ihn daran, sich zu äußern. Wir brauchen einen Plan!“
Vorsitzender Richter Frontallappen: „Hat die Jury, bestehend aus den verschiedenen Gehirnregionen, einen Vorschlag?“
Logik-Lappen: „Meine Damen und Herren, wir müssen eine klare und präzise Struktur für Erwins Präsentation entwickeln. Fakten, Fakten, Fakten!“
Kreativ-Kortex: „Ach, Du immer mit Deiner Logik! Lass uns etwas Farbe ins Spiel bringen. Metaphern, Anekdoten, vielleicht ein kleines Gedicht?“
Mut-Medulla: „Ich sage, Erwin soll einfach da rausgehen und es machen! Was ist das Schlimmste, das passieren könnte?“
Panik-Pons: „Alles! Alles könnte schiefgehen! Was, wenn er stolpert? Was, wenn er seine Notizen verliert? Was, wenn—“
Analyse
Dieser fiktive Einblick in die Gedankenwelt eines introvertierten Entwicklers zeigt die Herausforderungen und inneren Kämpfe, die viele Menschen vor öffentlichen Auftritten erleben. Doch es gibt Strategien und Methoden, um die inneren Zweifel im Zaum zu halten. So kann gute Vorbereitung, eine klare Struktur, das Formulieren von Annäherungs- anstatt Vermeidungszielen und der Nutzen von kreativen Techniken wie Storytelling helfen, die Vorstellungskraft in Erwins Gehirn auf positive Aspekte zu lenken und die Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Oxytocin freizusetzen, die Erwin in eine positivere Stimmung versetzen.
Alternativer Dialog
Rationalitäts-Region: „Beruhige dich, Pons. Wir haben das unter Kontrolle. Erwin hat das Wissen und die Fähigkeiten. Er muss nur tief durchatmen und sich selbst vertrauen.“
Erinnerungs-Erker: „Erinnert ihr euch a das letzte Mal, als Erwin seine Idee beim Mittagessen erwähnte? Die Kollegen waren begeistert! Das ist ein gutes Zeichen, oder?“
Parietallappen: „Der Angeklagte ist doch gut im Strukturieren. Vielleicht könnte er seine Ideen zuerst schriftlich formulieren, um seine Gedanken zu ordnen und bei den Zielen beginnen.“
Temporallappen: „Und was ist mit einer bildlichen Präsentation? Geschichten und visuelle Hilfsmittel könnten dabei helfen, seine Ideen klarer zu vermitteln.“
Logik-Lappen: „Gut, gut. Lasst uns einen Plan aufstellen. Kreativ-Kortex, du arbeitest an der Einleitung. Mut-Medulla, du gibst Erwin einen Schub, wenn er zögert. Und ich… ich werde sicherstellen, dass alles Sinn macht.“
Kreativ-Kortex: „Einverstanden! Und vergessen wir nicht, ein wenig Humor einzubauen. Das lockert die Atmosphäre auf und macht die Präsentation unvergesslich.“
Vorsitzender Richter Frontallappen: „Das sind ausgezeichnete Vorschläge. Ich ordne an, dass der Angeklagte seine Ideen schriftlich ausarbeitet, in eine Geschichte einbettet und mit visuellen Hilfsmitteln unterstützt. Durch den Fokus auf Annäherungs- anstatt Vermeidungsziele und einer mitreißenden Geschichte können sowohl bei ihm, als auch dem Publikum die entsprechenden Neurotransmitter frei gesetzt werden. So kann er seine Ideen ohne Angst präsentieren. Verhandlung vertagt!“
Mit einem Plan in der Tasche und einem Team voller Entschlossenheit bereitete sich Erwin auf seine Präsentation vor. Und obwohl er nervös war, wusste er, dass er nicht allein war – sein ganzes Gehirn und seine Neurotransmitter arbeiteten zusammen, um ihn zu unterstützen.
Erwin meisterte mit Hilfe seiner inneren Helfer die Herausforderung und präsentierte seine Ideen nervös aber erfolgreich. Selbst der introvertierteste Mensch kann mit ein wenig Kreativität und unterstützender Gehirnchemie Großes erreichen. Die Herausforderung, Ideen zu kommunizieren, kann überwunden werden, indem man kreative Lösungen nutzt und seine Stärken einsetzt.